Die Organisatoren des CITO-Events „Und sie wandern wieder“(GC534G2) haben uns ihren Bericht zur Verfügung gestellt, damit wir ihn hier veröffentlichen können. Derartige Events sind ein gutes Beispiel dafür, dass Geocaching und Naturschutz einen gemeinsamen Nenner finden können und dass auch unter Beachtung von Naturschutzvorgaben und mit Rücksicht auf die Tierwelt, Geocaching uneingeschränkt möglich ist. Für das kommende Jahr sind zu den beiden Terminen der Wanderung von Fröschen und Kröten bereits zwei neue Events geplant. Geocaching Rheinland begrüsst solche Aktionen aus dem Kreis der Vereinsmitglieder.
Ein paar junge Leute aus dem Bergischen haben im Rahmen von Geocaching ein Event geplant und durchgeführt. Das Event fand am 28.Juni 2014 um 13 Uhr im Freudenthal in Overath statt. Dieses Event sollte die Sensibilität der Menschen für die Natur und der dort lebenden Organismen und Lebewesen wecken und über die Bedrohung durch uns Menschen und die Rücksichtslosigkeit aufmerksam machen!
Aufhänger für dieses Event war die jährliche „Krötenwanderung“ in diesem Wald. Der Weg, der durch den Wald führt wird von sehr vielen rücksichtslosen Autofahrern benutzt. Die Anwohner versuchen seit Jahren bei der Stadt eine Sperrung der Straße für die Zeit der Wanderung durchzusetzen, bislang jedoch ohne Erfolg. Viele freiwillige Helfer unterstützen in dieser Zeit den Bergische Naturschutzverein (RBN) und sammeln zu unterschiedlichen Zeiten die Kröten von der Straße und bringen sie auf die andere Seite in den Teich, wo sie laichen. Auch der Rückweg der Tiere und später der Weg der „Winzlinge“ wird jedes Jahr unterstützt und trotzdem werden immer noch zu viele Kröten überfahren. Es werden immer weniger Tiere, die im Teich laichen Grund hierfür sind nicht nur die natürliche Selektion, sondern auch die vielen Rücksichtslosen Menschen, die in dieser Zeit mit ihren Autos jedes Jahr hunderte Tiere überfahren). Diese Entwicklung ist auch in den Archiven des RBN vermerkt: So waren es 2012 noch über 4000 Tiere die man retten konnte. 2013 waren es dann nur noch knapp 2000 Tiere und 2014 waren es noch 1174 Tiere. Zudem gibt es eine Überpopulation von männlichen Tieren (die Weibchen sind viel größer und träger und werden dadurch häufiger überfahren.
Das Event wurde von Sascha Eichhorn geleitet, der als freiwilliger Helfer beim RBN sehr engagiert ist und über Geocaching dieses Event ausgerichtet hat. Er ist am 28.Juni 2014 mit insgesamt 10 Teilnehmern 2 Stunden bei strömenden Regen durch den Wald gelaufen. Er hat den Teilnehmern sehr viel über die Kröten erzählt und erklärt (Anatomie, Entwicklung). Er hat den Teilnehmern erläutert, was der RBN macht und wie er sich beteiligt und auch was jeder einzelne dazu beitragen kann, damit die Erdkröte nicht ausstirbt. Zwischendurch haben die Teilnehmer die ein oder andere kleine Kröte („Winzling“) auch eingesammelt. Eine Teilnehmerin hat dabei sogar die Rücksichtslosigkeit verschiedener Menschen zu spüren bekommen. Sie wollte eine Kröte retten und ein Autofahrer, den wir zuvor angehalten hatten wäre ihr dabei fast über die Finger gefahren (Das Kennzeichen wurde notiert und an die Stadt weitergegeben). Sascha informierte noch über die verschiedenen Teiche im Wald und die Naturschutzzonen. Er gab Informationen zu den anderen Bewohnern des Waldes (Wasserbüffel) und zu markanten Pflanzen und Orten.Die Rückmeldungen der Eventteilnehmer waren durchgehend positiv. Sie meldeten alle zurück, dass es sehr informativ war und dass sie viel mitnehmen konnten. Auch würden sie jederzeit erneut an einem solchen Event teilnehmen. Viele sind nun auch sensibilisierter für die Krötenwanderung und wer weiss, vielleicht sehen wir ja einige von ihnen bei der nächsten Wanderung im Wald die Kröten retten.
Auch aus der Sicht des Eventleiters war dieses Event ein voller Erfolg und es sind schon weitere Events in Planung.
Ich selbst bin da sehr involviert und unterstütze seit Jahren die Rettung dieser Tiere wo ich kann. Ich hoffe einfach, dass dieses Event die Teilnehmer ein Stück weit sensibilisiert hat für das Leben der Kröten und für die Erhaltung unseres Waldes. Vielleicht schaffen wir es irgendwann doch noch die Straße in dieser Zeit zu sperren, damit unsere Kinder und deren Kinder, Erdkröten noch in ihrem natürlichen Lebensraum erleben dürfen und die Tiere nicht nur aus Büchern kennen lernen.
Jeder kann Helfen!
(Stephanie Eichhorn)