Dem ein oder anderen mag aufgefallen sein, dass seit Ende November 2016 im Bergischen Land Caches mit dem Namen „KuLaCache #..“ veröffentlicht wurden. Diese Caches gehören zu einem Projekt der Biologischen Station Rhein-Berg, das vom Netzwerk Landschaftliche Kulturpflege des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) gefördert wurde.
Zu diesem Projekt gehörte
- die Organisation & Durchführung eines Runden Tisches „Geocaching – Konflikte und Chancen für Mensch und Kulturlandschaft“ (28.04.2016)
- Durchführung von zwei Event-Caches „Geocaching? – aber natürlich! (1)+(2)“
- Anlegen der o.g. KuLaCaches, 20 Einzelcaches (Tradis & Mysteries) im Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreis und 3 Multi-Caches auf ausgewählten Bergischen Streifzügen. Die Caches werden nach der Projektlaufzeit von zwei Cacherteams weiter betreut.
Über den Runden Tisch und die Event-Caches gibt es eine kurze Beschreibungen auf der Homepage der Biologischen Station Rhein-Berg. Geocaching Rheinland hat sowohl am Runden Tisch als auch an den beiden Event-Caches teilgenommen. Im Lauf der Projektlaufzeit hat sich ein sehr guter Kontakt zwischen Biostation und Geocachern entwickelt. Das hat uns darin bestärkt, weiterhin Kontakt zu Behörden und Organisationen des Umweltschutzes zu suchen. Mit der Biostation haben wir für die Zukunft eine engere Kooperation vereinbart.
Beim Auslegen der KuLaCaches hat die Biostation besonderen Wert darauf gelegt, sie naturverträglich zu verstecken und die Grundstückseigentümer um Erlaubnis zu fragen. Einige Caches wurden auch mit Forstamt und Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt. Alle Caches sind möglichst nahe an Wanderwegen versteckt, sodass die offiziellen Wege möglichst nicht (wenn doch, dann nur wenige Meter) verlassen werden müssen.
Naturverträgliche Verstecke
„Naturverträglich“ heißt, dass bei den Versteckorten z.B. darauf geachtet wurde, dass diese nicht in einem Naturschutzgebiet oder in einem gesetzlich geschützten Biotop liegen.
Die Versteckorte liegen möglichst nahe an den offiziellen Wanderwegen, in den meisten Fällen muss der Weg gar nicht oder nur um wenige Meter verlassen werden. So wird vermieden, dass gezwungenermaßen querfeldein durch Bestände gelaufen werden muss und sich so „Cacherautobahnen“ bilden. Durch die im Listing stehenden Spoiler oder die angehängten Spoilerfotos ist sichergestellt, dass auch die teilweise recht gut getarnten Caches gefunden werden können, ohne das die gesamte Umgebung systematisch durchsucht werden muss. In den Caches ist eine Emailadresse als Kontaktmöglichkeit hinterlegt. Sollte einer der KuLaCaches wider Erwarten doch Probleme bereiten, so können die Cachebetreuer direkt kontaktiert werden. Ansonsten wurden die schon allgemein bekannten Regeln beachtet (keine Baum-, Fels- oder Erdhöhlen, kein Vergraben, keine Schrauben in Bäume etc.).
Erlaubnis
Bei der Erlaubnisanfrage an den Grundstückseigentümer kamen auch zuvor nicht bekannte Aspekte ans Licht. Beispielsweise lag ein geplanter Versteckort ursprünglich ziemlich nahe an einer Wildruhezone. Der entsprechende Hinweis kam dann vom zuständigen Förster des Landesbetriebs Wald und Holz NRW. In Absprache mit ihm wurde der Versteckort dann in eine andere Waldparzelle verlegt, die geeigneter war. So wurden von Beginn an mögliche Konflikte mit anderen Nutzergruppen vermieden. In einigen Fällen reichte ein kurzen Anruf bei einer Gemeinde/Stadt aus, um eine mündliche Erlaubnis zu erhalten. In anderen Fällen war eine Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und/oder dem Forstamt notwendig, bevor eine schriftliche Erlaubnis erteilt wurde. Nach zu Beginn des Projekts eher mäßigen Ergebnissen bei den Anfragen an Privatpersonen als Grundstückseigentümer (in den meisten Fällen durch fehlende Kontaktmöglichkeiten), wurde der Fokus der Verstecke mehr auf Grundstücke gelegt, die im Besitz von Städten oder Gemeinden waren. Dort war es schlicht einfacher an einen Ansprechpartner zu kommen, zog aber dann auch einen höheren Verwaltungsaufwand mit sich, denn die Anfrage musste ja erst einmal bearbeitet werden. Das Einverständnis der Unteren Naturschutzbehörde wurde insbesondere dann benötigt, wenn einer der Caches in der Nähe von Naturschutzgebieten oder an Hohlwegen versteckt werden sollte. Hohlwege sind teilweise als Boden- oder Naturdenkmäler geschützt, auch wenn durch sie offizielle Wege verlaufen. Bei den meisten Ansprechpartnern war Geocaching bereits bekannt, sodass es einfacher war eine Erlaubnis zu erhalten. In anderen Fällen musste erst einmal sehr genau erklärt werden, was man denn überhaupt wollte und was Sinn und Zweck des Vorhabens ist. Es gab natürlich auch Fälle in denen die Anfrage nach einer Erlaubnis aus verschiedensten Gründen abgelehnt wurde, z.B. aufgrund schlechter Erfahrungen mit Geocaching oder versicherungstechnischen Gründen, Stichwort: Verkehrssicherungspflicht.
KuLaDig
In den Caches befindet sich ein QR-Code, der auf das digitale Informationssystem KuLaDig (Kultur. Landschaft. Digital) verlinkt. KuLaDig ist ein Informationssystem über die Kulturlandschaft und das landschaftliche Kulturelle Erbe und wird vom Landschaftsverband Rheinland betrieben. Zurzeit liegt der Schwerpunkt der Daten im Rheinland. Es befindet sich im Aufbau, der Datenbestand wird also ständig erweitert. Indem KuLaDig mit in die KuLaCaches eingebunden wird, werden Geocacher*innen nicht nur zu interessanten Orten geführt, sondern bekommen über die QR-Codes weiterführende Informationen über kulturlandschaftliche Objekte in der Nähe der Caches. Seit kurzem ist KuLaDig auch als kostenlose App für mobile Endgeräte (iOS & Android) verfügbar.
KuLaCaching-Profil auf geocaching.com
Bookmark-Liste der KuLaCaches