Die Kölner Stadtverwaltung hat inzwischen ihren Entwurf für die Fortschreibung des Landschaftsplan Köln vorgelegt. Darin ist weiterhin vorgesehen, in Naturschutzgebieten und an Naturdenkmalen Geocaching grundsätzlich zu verbieten sowie in den sog. geschützten Landschaftsbestandteilen außerhalb technischer Infrastruktur (z.B. Parkbänke). Nähere Infos findet Ihr hier. Natürlich bemühen wir uns als Verein weiterhin die Stadt von diesem Plan abzubringen.
Seit dem 08.03. und noch bis zum 12.04.2019 liegt der Plan öffentlich aus und jede*r kann in dieser Zeit Einwände vortragen. In dieser Phase kann der Verein Geocaching Rheinland e.V. eure Unterstützung dringend gebrauchen.
Bitte schreibt innerhalb der oben genannten Frist einen Brief an die Stadtverwaltung.
Wir haben für Euch ein Musterschreiben (.docx) vorbereitet, das Ihr gerne verwenden könnt. Wenn Ihr möchtet, bringt darüber hinaus eigene Gedanken aufs Papier. Bitte bleibt bei allem Unverständnis über die geplante Regelung freundlich und sachlich. Beschimpfungen oder Wutausbrüche sind unserem Anliegen nicht dienlich.
Sehr gerne könnt Ihr diesen Aufruf und das Musterschreiben auch an Nicht-Vereinsmitglieder und bei euren GC-Stammtischen und CITOs weitergeben.
Mögliche Stichpunkte für Euren persönlich formuliertes Einspruch:
- Fordert die Stadt Köln auf, auf das Verbot zu verzichten
- schildert, was Geocaching für euch bedeutet und wie es eure Wahrnehmung der Umwelt geprägt hat
- verweist auf unsere Spielregeln – die Guidelines von Groundspeak, die u. a. sicherstellen sollen, dass die Umwelt nicht durch unser Spiel geschädigt wird
- erwähnt den Reviewing-Prozess und die Möglichkeit, dass jeder Mitspieler problematische Caches archivieren lassen kann (Needs Archive -> NA-Logs)
- berichtet von CITO-Events, bei denen Geocacher sich aktiv für die Umwelt einsetzen und/oder wie ihr euch in der Landschaft verhaltet
- beschreibt, wie ihr euch durch ein Geocaching-Verbot und die Diskussion darum stigmatisiert fühlt
- vergleicht Köln mit anderen Städten, die Geocaching aktiv in ihr Tourismuskonzept aufgenommen haben oder die mit Geocachern positiv im Gespräch sind (z. B. Düsseldorf).
- flechtet – wenn ihr wollt – die Aktivitäten von Geocaching Rheinland e.V. und anderen Geocachern ein, um Konflikte zu vermeiden und als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen
Hallo,
ich selbst war lange Zeit Geocacher und kann dazu leider nur Folgendes sagen:
Das Verbot ist aus meiner heutigen Sicht absolut gerechtfertigt. Geocaches haben in Naturschutzgebieten nix verloren, noch nicht einmal an den Wegen. Bei FTF-Jagden ist der Naturschutz jedem FTF-Jäger Wurst. Auch kann eine Beschädigung von Naturdenkmälern nicht ausgeschlossen werden wenn der ganze Baum begrapscht oder bestiegen wird um eine Dose in der Rinde zu finden.
Was passiert denn bei bei einem NA aus Naturschutzgründen? Nachweislich gar nix. Da wird auf die Community verwiesen, die soll das unter sich selbst ausmachen (leider alles selbst erlebt). Lieber fällt einer von einer dürren Weide, weil da eine Dose in 10 Meter Höhe ist, das wird von Owner und GS billigend in Kauf genommen. Die Weide ist Groundspeak auch Wurst. Da wird dem Owner mehr geglaubt als allen Logs oder NAs. Klar kann jeder einen NA posten, aber die Dose wandert halt nicht ins Archiv. Ist das Umweltschutz?
Ich frage mich wo denn der Umweltschutzgedanke ist, wenn man mit dem Auto hunderte von Kilometern zurücklegt um ein Naturschutzgebiet zu besuchen und dort in der Landschaft herumzutappen.
Ich verstehe die Stadt Köln leider voll und ganz. Wenn es bei Euch im Rheinland klappt, schön. Hier in Baden-Württemberg habe ich leider zu viel Negatives erlebt und genau aus solchen Gründen das Geocaching aufgegeben.
Trotzdem viele Grüße aus BW,
Alex
Recht hast Du, die Geocacher selbst machen unser Hobby kaputt. Auch ich kenne diese Ignoranz in Berlin und wenn man dazu etwas sagt ( besonders bei FTF.Jägern ) wird man nur belächelt oder gar beschimpft 🙁
Leidtragende sind hier die Umwelt und die Owner. Für die „Schatzsucher“ ist alles O.K. , weil es ihr Spiel ist, die Reviewer die Caches freigeschaltet haben und alles frei nach dem Motto > Nach mir die Sintflut !!!
Gruß Andreas
Hallo Alex,
vielen Dank für deinen Beitrag.
Die Diskussion um das vermeintliche Spannungsfeld zwischen Geocaching und Naturschutz ist bekanntlich nicht ganz neu. Inzwischen ist aber weitgehend anerkannt, dass Geocaching mit etwas Rücksichtnahme ohne weiteres naturverträglich ausgeübt wird. Schau dir dazu z.B. mal die Ergebnisse eines Projekt der Biologischen Station Rhein-Berg (https://geocaching-rheinland.de/?p=664) oder des Projekts „Natursport.Umwelt.Bewusst“ (https://natursport-umwelt-bewusst.de/das-projekt-natursport-umwelt-bewusst/) des Deutschen Wanderverbands an.
Hier in NRW gibt es zusätzlich zu den allgemeinen Guidelines ergänzende Regeln, siehe z.B. https://wiki.groundspeak.com/display/GEO/NRW+Ansprechpartner+Erlaubnis. Die 1-Fuß-Regel in NSG gehört auch dazu. Das soll schon beim Review dafür sorgen, dass potentiell problematische Caches nur mit ausdrücklicher Erlaubnis veröffentlicht werden.
NA-Logs mit Hinweis auf Naturschutzkonflikte werden von den hiesigen Reviewern bis zur Klärung der Situation in der Regel kurzfristig disabled und wandern im Zweifelsfall ins Archiv.
Letztendlich ist aber jeder Geocacher für sein Verhalten selbst verantwortlich und ich bin mir sicher, dass sich die absolute Mehrheit dessen auch bewusst ist und dementsprechend handelt. Und die sollten doch nicht unter einem Verbot leiden, das weder auf konkreten Vorkommnissen noch auf belastbaren Begründungen beruht.
Ich bin Geocacher seit 2010 und habe knapp 3500 Caches gefunden. Wenn ich eins gelernt habe dann: eine Selbstkontrolle von Geocaches in NSGs (und generell) gibt es nicht. Caches, die angeblich direkt am Weg liegen, liegen fast immer mehrere Meter neben desselben. Caches, die ganz offensichtlich an Naturdenkmälern angebracht sind, werden published und nicht gemeldet. In der Konsequenz kann man beim Suchen noch so vorsichtig sein, aber tausende Fußtritte verdichten die Erde um die betroffenen Bäume und tragen so dazu bei, dass diese Bäume zumindest ein schwierigeres Leben haben.
Denn für einen Punkt in der Statistik tun die meisten Geocacher alles. Das wissen wir. Und selten will jemand das schwarze Schaf sein, das einen „Kollegen“ per NA verpfeift.
Der Anteil der NSGs in Deutschland liegt bei ungefähr 4% (Stand 2016). Es ist ein erschreckend kleiner Anteil und er wird zurecht vor dem Eingriff durch den Menschen geschützt.
Deshalb kann ich gut verstehen, wenn man hier Regelungen erweitern will, die das Geocaching in NSGs und an Naturdenkmälern untersagen.
Danke, dass Ihr Euch so für uns alle einsetzt. Ich führe die Diskusssion zum Thema „Naturschutzgebiete“ auch auf verschiedenen Facebook-Foren und verstehe auch die Argumente der Befürworter, dass die Regel „vom Weg aus erreichbar“ oft nicht wirklich angewendet wurde und manche Cacher sich benehmen wie eine Horde Wildschweine (oder schlimmer).
Diese bedenken allerdings selten, dass nicht nur Caches im (Naturschutz)Wald komplett verboten werden sollen, also auch an Infotafeln, Schutzhütten, Wegweisern, Bänken etc, sondern auch an „geschützten Landschaftsbestandteilen“ und an „Naturdenkmalen“ -“ in oder an Bäumen incl. des Kronentraufbereiches „, also überall da, wo ein Tropfen Wasser von einem Baum hinfallen könnte und dies NICHT NUR IM Naturschutzgebiet, sondern auch mitten in der Stadt, wenn ein Baum, eine Hecke oder eine Baumgruppe in einem Park als solche bezeichnet wird.
Das Cacher Rücksicht nehmen sollen, ist selbstverständlich, zumindest für 95% aller Cacher und die restlichen 5% scheren sich eh nicht um Verbote.
Natürlich ist mein individueller Brief auf Basis Eures Musterschreibens auf dem Weg zur Stadt Köln und ich hoffe, dass wir noch viele andere überzeugen können, ebenfalls zu schreiben.Wer es nicht versucht, darf sich auch nicht beklagen, wenn es nicht klappt.
Viele liebe Grüße
Annette
Das Verbot kann ich nicht nachvollziehen, da cacher auch Touristen sind, die Geld icn die Stadt Kasse bringen
Ich war im schönen Bühlertal im Urlaub, einem anerkannten Luftkurort in BaWü. Sehr angenehm überrascht stellte ich fest, das die Gemeinde eigene Caches bestreibt, und auch eigene GeoCoins vertreibt.
zB GC34JCD
Der staatlich anerkannte Luftkurort Bühlertal ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rastatt. Quelle: Wikipedia
Caches zB GC34JCD
Oder Coins
https://images.app.goo.gl/mJN7vFkcHY9ABKRT6
Ich kann die Stadt verstehen. Die Cach(er)dichte ist an manchen Stellen einfach zu hoch.
10 Füße oder Hände pro Tag richten unweigerlich Schaden an.
So lange GS „Masse statt Klasse“ fördert, haben die Gemeinden gar keine andere Wahl, die Folgen von hirnlosen Statistik-Cachen einzudämmen.
Wer Challenge-Caches veröffentlicht braucht sich nicht wundern, wenn wenig später der „passende“ Powertrail gelegt wird. Da geht es nicht um naturverträgliches Wandern sondern um „schnelle Punkte“.
So lange GS Abziehbilder (äh …. Souveniers) für X Caches in Y Tagen verteilt, ist es logisch, dass sich „Massen“ bewegen.
GS könnte stattdessen Wherigos weiterentwickeln. Damit kann man z.B. auch im Naturschutzgebiet berührungslos cachen.
Evtl. könnte man einfach mal folgende Ideen verfolgen …
GS könnte
– alle öffentlichen Statistiken abschalten (damit fühlt sich keiner genötigt, „besser“ als der andere zu sein)
– in dicht besiedelten Gebieten den Mindestabstand für physikalische Dosen auf 500 m erhöhen
– pro Owner maximal 1 Cache pro Monat freischalten
– pro Owner maximal 1 aktiven Cache pro Quadratkilometer zulassen
– bis zu 5 Tage nach Publish gar keine Found-Logs öffentlich anzeigen
– pro Cache maximal 5 Found-Logs pro Monat nach dem Zufallsprinzip anzeigen
– keine Challenge-Caches mehr freischalten
– keine X-Caches-ergeben-Symbole-auf-der-Landkarte mehr freischalten
Wenn GS dieses „mehr, besser, schneller“ nicht mehr propagiert, wird der Naturgedanke wieder in den Vordergrund rücken.